Aus der Vergangenheit
Eine etwas andere Chronik der Stadt
Späte Stadtrechte 1979 - Verleihung durch Dr. Bernhard Vogel
Aus historischer Sicht war Freinsheim schon längst eine Stadt. Hatte es schon 1471 die dafür notwendigen Marktrechte inne und die Befestigung stand auch schon weitgehend. Doch weil die Freinsheimer Bürger von damlas sich an den Aufständen im so genannten Bauernkrieg 1525 beteiligten, wurden ihnen die Privilegien auch gleich wieder entzogen.
Mit Etablierung des Oberamtes in Freinsheim um 1737 war es erneut so weit, Freinsheim in den Städtestand zu erheben. Doch auch dieses Mal währte diese Ehre nicht lange, denn in französischer Herrschaft wurden die Stadtrechte abermals aberkannt. Dieses Mal mit der Begündung, dass Freinsheim einfach zu klein ist.
So sollte es etwas länger dauern, genauer gesagt bis 1979, bis Freinsheim das wurde, was es heute ist: eine hübsche, kleine Stadt, eine Perle inmitten des Pfälzer Landes.
Das (ehemalige) Hahnenfest
vom Friedensfest zum beliebten Volksfest oder doch nicht
Aus einer Friedensgedenkfeier heraus entwickelte sich ein weit über die Grenzen Freinsheims hinaus bekanntes Volksfest. Sollte zunächst dem Sieg gegen die Franzosen im Deutsch/Französischen Krieg gedacht werden, mutierte diese Feierlichkeit mehr und mehr zu einem einzigartigen und sehr beliebten Volksfest.
Der Platz, auf dem es stattgefunden hat, war das gemeindeeigene Gelände auf dem „Hahnen“ mit seinen damals mächtigen Edelkastanien, Obst- und Nussbäumen.
Obstmarkt
Bereits im Jahre 1874 existierte ein kleiner, ungezwungener Obstmarkt in Freinsheim, der sich in der Nähe der heutigen Grundschule befand. Damals gingen die Früchte von knapp 20.000 Obstbäumen über die Theke.
Innerhalb von etwa vierzig Jahren wuchs die Zahl der Bäume auf fast 60.000 Exemplare (darunter knapp 13.000 Kirschbäume) an, weshalb es erforderlich war, einen geregelten Obstmarkt zu etablieren. Nach und nach kümmerten sich ortsansässige „Makler“ um den Obstabsatz.
Friedhöfe
Der älteste Friedhof der Stadt befand sich im Hof unmittelbar um die Kirche am Markt. Knochenfunde aus einer Grabung im Jahre 1979 belegen das. Da der Platz um die Kirche sehr begrenzt war, errichtete man bereits in romanischer Zeit ein Beinhaus, um dort Knochen aus aufgelösten Gräbern aufzubewahren. So wurde Platz für neue Gräber geschaffen.
Der neue und auch heutige Friedhof liegt der Stadt südlich vorgelagert auf dem Liebfrauenberg.
Ganerben
Freinsheim und vier andere umliegende Gemeinden besaßen seit dem Mittelalter einen gemeinsamen Wald. Dieser wurde als die große „Ganerb“ bezeichnet. Alljährlich regelte man gemeinsame Angelegenheiten durch Treffen von Vertretern der fünf Orte. Diese fanden auf dem „Oschelskopf“ im Nordwesten der Freinsheimer Gemarkung statt. Der Garnerbenstein markierte den Mittelpunkt dieses Treffpunktes.